Klopfgeräusche sollte man bei BMW-Motoren nicht hören. Es gibt sie
in den verschiedenen Arten, dumpf und hell, mechanisch und rasselnd,
bei Boxern beidseitig und einseitig, manchmal eher zur Motormitte,
drehzahlabhängig und unregelmäßig und manchmal meint man, es
klopft überall.
Jedes Geräusch hat auch seine Ursachen, aber nur wenige sind einfach
und genau zu lokalisieren.
Ein vielfach unbeachtetes Klopfgeräusch kann durch den Vergaser
verursacht werden. Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:
Das Geräusch tritt nur im Leerlauf auf (Gasschieber geschlossen).
Wenn man den Gasgriff leicht dreht (Schieber wird etwas angehoben)
verschwindet das Geräusch.
Meistens hat sich in diesem Fall der Schieberboden stark in die
Anschlagschraube eingedrückt. Siehe Foto.
Während des Ansaugtaktes wird der Schieber leicht gehoben und durch
die Federkraft wieder zurückgedrückt und verursacht ein eher dumpfes
Schnattergeräusch.
Diese kleine Bewegung ist auch gut zu sehen, wenn man die Ansaug-
rohre entfernt. Wenn man sich nicht sicher ist, ob das die Geräusch-
ursache ist, drückt man einfach nur mit dem Finger gegen den Schieber
und man hört sofort, ob das Geräusch weg ist.
Die Abhilfe ist einfach.
Entweder einen neuen Schieber einbauen, oder bei den Boxermodellen
von links nach rechts vertauschen.
Dadurch ergibt sich wieder eine neue Auflagefläche für die Gasschieber-
anschlag- (Leerlauf-)Schraube.
Die zweite Variante von Vergasergeräuschen wird ebenfalls vom Schieber
hervorgerufen. Es wird jedoch erst hörbar, wenn der Schieber angehoben
wird und verschwindet wieder ab etwa 3/4 Gasgriffumdrehung.
Die Ursache hierbei ist ein zu großes Spiel des Schiebers im Vergaser
(Abnutzung an Schieber oder Schieberkanal). Hierbei wird bei jedem
Ansaugtakt der Schieber vom Luftstrom gegen die Wand des Schieber-
kanals geschlagen. Das ergibt ein metallisches Geräusch, nicht zu hell
und nicht zu dumpf, ähnlich wie das Aufschlagen eines Ventils auf den
Kolbenboden. Ab etwa 3/4 Gasweg hat der Schieber wieder so viel
Führung, dass das Geräusch abnimmt und bei Vollgas ganz verschwindet.
Auch hier kann man mit leichtem Druck des Fingers gegen den etwa zur
Hälfte angehobenen Schieber prüfen, ob das die Geräuschursache war.
Wenn nach Erneuerung des Gasschiebers immer noch Spiel vorhanden
ist, wird die Sache allerdings teuer, denn eine Reparatur des Schieber-
kanals (Ausbüchsen) kommt fast so teuer wie ein neues Vergaserge-
häuse.
Also, entweder in den sauren Apfel beißen und gleich einen neuen Ver-
gaser kaufen, oder, wenn der Vergaser sonst in Ordnung ist, den
Schieber klappern lassen.
Bis zum nächsten Klopfgeräusch.
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